Serge ist 1955 geboren und ist, anders als viele andere Kinder in seinem Alter, nicht damit augewachsen, dass "der Deutsche" der Feind ist, sondern dass man niemanden nach seiner Herkunft beurteilen sollte.
Er hat noch die direkten Auswirkungen des Krieges erlebt, weil er in einem der wenigen Orte geboren wurde, durch die der Canal-des-Vosges fließt. Der Kanal ist ein direktes Ergebnis des Deutsch-Französischen Krieges 1870-71. Deutsch-französische Geschichte war also schon früh ein Thema in Serges Elternhaus.
Sein Vater arbeitete in der örtlichen Hufnagelfabrik, die direkt am Kanal liegt, damit man die Nägel an die Orte, wo sie gebraucht werden, verschiffen konnte. Im Zweiten Weltkrieg musste der Vater zur Zwangsarbeit nach Deutschland - das war der Service de Travail Obligatoire. Serge selbst war als Soldat nach dem Krieg in Deutschland. Hier war er der Fahrer eines Colonels.
Seine Großmutter ist noch im ersten Weltkrieg an die Front gefahren, um den Leichnam ihres Sohnes abzuholen, um ihn in Fontenoy zu bestatten. Die wechselvolle Geschichte mit dem östlichen Nachbarn hat die Familie also immer wieder auch ganz direkt betroffen. Trotz allem war Serges Familie nie Deutschland gegenüber feindlich gesinnt.
Der Umgang mit Deutschland in Serges Elternhaus.
Serges Vater wurde zur Zwangsarbeit, dem Service de Travail Obligatoire, nach Deutschland gebracht.
Concours d'histoire franco-allemand
Deutsch-französischer Geschichtswettbewerb